Schullandheim der 5. Klassen nach Burg Wernfels
An einem Montagmorgen im November ging es mit allen vier 5. Klassen los nach Burg Wernfels in Unterfranken. Es war schönstes Novemberwetter mit Nebel. Trotzdem waren alle bestens gelaunt und kamen nach zwei Stunden Fahrt auch wohlbehalten am Burgberg an, um die Taschen und Koffer hoch zu tragen oder zu ziehen. Der Bus konnte nur bis zum Dorfplatz fahren, aber nicht durch das schmale Burgtor. Nach der ersten Anstrengung wurden die Zimmer in der verwinkelten Burg mit ihren vielen Nebengebäuden bezogen. Beim Beziehen der Betten waren einige Schüler*innen aber auf Hilfestellung angewiesen.
Nach einem ordentlichen Mittagessen mit Vorspeise, Hauptspeise und Nachtisch – der von manchen Schüler*innen allerdings bereits als Vorspeise gegessen wurde – folgten für jede Klasse unterschiedliche Programmpunkte. So hatten die einen Zeit für erlebnispädagogische Kennenlernspiele und andere einen lehrreichen Waldspaziergang durch Vertreter des LBV Bayern.
Am Abend wurden viele Gemeinschafts-, Brett- und Kartenspiele ausprobiert und natürlich stand noch eine Nachtwanderung auf dem Plan. Diese war in dem doch recht ländlich geprägten Raum für manche Schüler*innen ziemlich unheimlich.
Der zweite Tag wurde, nach einer unruhigen Nacht, mit einem kräftigen Frühstück eingeläutet. Daraufhin gingen die Klassen wieder getrennte Wege: die einen hatten nun ihr Waldprogramm, die anderen wanderten 5,6 km nach Spalt ins dortige Hopfenmuseum. Eine lange Wanderung, die sich allerdings gelohnt hat, da uns dort ein hochmodernes Museum mit zwei gut ausgebildeten Führern erwartet hat. Man möchte es kaum glauben, aber Spalt war einmal das größte Hopfenanbaugebiet in Deutschland. Heute ist das selbstverständlich die Hallertau. Nach den zahlreichen Informationen über den Hopfen und das Bierbrauen bekam jeder noch ein kleines Glas frisch gezapftes Wasser bzw. Apfelschorle. Eine Klasse blieb noch eine kleine Weile in Spalt, um sich dieses kleine Städtchen mit seinen Fachwerkhäusern anzuschauen. Die anderen machten sich nach der Stärkung auf den Rückweg, um das Tageslicht noch ausschöpfen zu können und eine kleine Schnitzeljagd mit Kompass zu machen.
Auf dem Rückweg war dann Stabübergabe, die dritte Klasse war gerade auf dem Weg ins Hopfenmuseum. Nach der Rückkehr aller und nach dem Sonnenuntergang trafen sich alle Klassen in „ihrem“ Gemeinschaftsraum, um zu basteln (Windlichter, T-Shirts), Erlebnispädagogik zu machen oder eben um Brettspiele zu spielen. Außerdem war das Klavier, auf dem eine Taste leider immer hängen blieb, sehr beliebt. Heute waren allerdings auch wirklich alle so müde, dass der zweite und letzte Abend, frühzeitig beendet werden konnte.
Eine ruhige Nacht war dann die Belohnung für die Strapazen des Tages. Am letzten Tag wurde noch einmal ausgiebig gefrühstückt, um dann die Zimmer zu räumen. Eine kurze Wartezeit auf den Bus wurde sofort mit Ballspielen auf dem Burggelände genutzt. Leider wurde dadurch noch einmal ein Ball verschossen und liegt nun im unzugänglichen Burggraben. Der Schmerz wurde schnell überwunden, da der Nürnberger Zoo, ein Highlight, wartete. Ein wirklich schön angelegter Tiergarten mit einigen Steigungen, die so manche Muskeln ein letztes Mal beanspruchten. In der Herbststimmung mit den bunten Blättern und den einzigartigen Tieren (Delfine und Seekühe) war dies ein gelungener Abschluss.
Pünktlich um 15:00 Uhr war Abfahrt vor dem Zoo und aufgrund des Verkehrs wurde die vom Busfahrer vermutete Ankunft um 17:15 Uhr genau getroffen. Im hinteren Pausenhof warteten die Eltern nach drei Tagen bereits freudig wieder auf ihre Kinder.
Text und Bilder: Pavel